Bedeutung und Ablauf der christlichen Taufe
Viele Eltern entscheiden sich, Ihr Kind in den ersten Lebensjahren taufen zu lassen. Doch was bedeutet die Taufe eigentlich genau und wie läuft die christliche Taufe in der Kirche ab? Mit der Taufe soll der Täufling für immer in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen werden. Dabei gibt es eine Reihe von Symbolen und Ritualen, die die Taufe ausmachen.
Symbole der Taufe
- Das Wasser ist das wichtigste und zentralste Element der Taufe. Es spendet Leben und steht symbolisch für Reinigung und wichtigstes Nahrungsmittel.
- Die Taufpaten sollen dem Kind zur Seite stehen und die Eltern dabei unterstützen, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen.
- Die Taufkerze steht symbolisch dafür, dass das Kind während der Taufzeremonie durch Gott erleuchtet wird und selbst anderen Licht sein soll.
- Das weiße Taufkleid steht für die Liebe Gottes. Das Kind ist nun mit Gott verbunden wie Braut und Bräutigam. Es steht auch für Reinheit und die Unschuld in Christus.
- Das Salböl ist das Zeichen für Reinheit und Kraft und die Verbindung mit Christus.
Taufrituale und Ablauf der Katholischen und Evangelischen Tauffeier
In der Regel läuft die Taufe nach folgenden Ritualen ab:
- Typischerweise wird zunächst ein Tauflied gesungen.
- Zur Erinnerung an ihre eigene Taufe spricht dann die gesamte Gemeinde das apostolische Glaubensbekenntnis.
- Der Taufbefehl Jesu und - bei Taufen vor dem Konfirmationsalter – das Kinderevangelium werden gelesen.
- Eltern und Paten werden gefragt, ob sie auch gewillt sind, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen und antworten „Ja, mit Gottes Hilfe!“. Täuflinge ab dem Konfirmationsalter werden stattdessen selbst gefragt, ob sie sich taufen lassen möchten.
- Danach wird die Taufe mit Weihwasser vollzogen, dazu kann eine Glocke geläutet werden. Dabei wird dem Kind Wasser über die Stirn getropft mit den Worten „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Das ist das Sakrament der Taufe. Nun gehört das Kind ganz zu Gott und der Gemeinschaft der Gläubigen.
- Meist erhält der Täufling einen Taufspruch, der ihn auf seinem Lebensweg begleiten soll.
- In Erinnerung an das Jesuswort „Ich bin das Licht der Welt“ wird eine Taufkerze an der Osterkerze entzündet mit den Worten “Empfange das Licht Christi” (die Taufe hieß in der Alten Kirche auch griech. phôtismós „Erleuchtung“). Die Kerze nimmt der Täufling mit nach Hause.
- In der katholischen Kirche (sowohl römisch-katholisch als auch anglikanisch und orthodox) folgt die Salbung mit Chrisam, die auf die Salbung der Könige, Priester und Propheten im Alten Testament und auf den Christus-Namen verweist.
- Es kann ggfs. danach ein weißes Kleid übergelegt werden (Taufkleid).
- Zum Schluss wird mit dem Effata-Ritus für die Öffnung der Sinne des Täuflings für Gottes Gebote und seinen/ihren Mund für das Lob Gottes gebetet.
- Es folgt die Segnung der Eltern und Paten.
- Häufig begrüßt zum Abschluss ein Mitglied des Leitungsorgans (Kirchenvorstand bzw. Presbyterium) der Kirchengemeinde den Täufling als neues Gemeindeglied.
- Die Taufe wird mitsamt dem Taufspruch in die Kirchenbücher eingetragen.
- Im Falle der Säuglingstaufe gibt die spätere Firmung dem Täufling die Möglichkeit, selbst noch einmal seine Zugehörigkeit zum christlichen Glauben zu bekräftigen. Die Firmung ist somit ein Teil der Taufe – sozusagen die Vollendung der Taufe. Bei der Erwachsenen-Taufe werden beide Sakramente zugleich gespendet.
Kleine Checkliste zur Planung der Taufe
- Taufgespräch und Terminabsprache mit dem zuständigen Pfarrbüro
- Taufspruch auswählen
- Organisation der Tauffeier (Einladungen, Räumlichkeiten, Essen, Tischdekoration)
- Taufkleid oder Taufanzug besorgen
- Taufkerze und Kerzenständer
- Person mit Fotografieren und Filmen beauftragen
- Taufgeschenk besorgen: sehr beliebt als Eltern- und Patengeschenk: Taufschmuck, wie z.B. Taufring oder Taufkette, die während der Tauffeier mitgesegnet werden
- Gastgeschenke (z.B. Taufmandeln) zur Verteilung durch die Paten (schöner Brauch in einigen Regionen)
- Taufalbum als Erinnerung an den großen Tag
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